Die Open Data Bewegung erreicht nun auch Einrichtungen mit globalem Fokus – seit dem 22. April 2010 sind mehr als 2000 Indikatoren der Weltbank in einem eigenen Datenportal frei zugänglich. Dazu der Präsident der Weltbank, Robert B. Zoelick:
“Today we are opening up one of the world’s most reliable and comprehensive databases on developing economies. It includes more than 2,000 indicators from countries around the world, including hundreds that go back 50 years.”
In einem Video erklärt der Weltbankpräsident die Motivation. Offene Daten helfen, neue Analysen zu erstellen, innovative Politiken zu entwickeln und mit neuen Lösungsansätzen daran zu arbeiten, Armut in Entwicklungsländern zu besiegen. Eine seiner Kernthesen betont die Bedeutung von Transparenz über harte Indikatoren, um Veränderungen herbeizuführen:
Our Experience shows, that what gets measured, gets changed”
Auch Forscher können Daten nutzen, um den Erfolg von Maßnahmen zu untersuchen. Fortschritte können objektiver und einfacher gemessen und verglichen werden, effektive Maßnahmen sind dadurch einfacher zu identifizieren und können schneller auf andere Länder übertragen werden.
Weltbank kündigt “Global Apps for Development” Wettbewerb an
Robert B. Zoelick kündigte auch zu Beginn der Open Data Initiative der Weltbank an, kurzfristig ein weltweiter Ideen- und Entwicklungswettbewerb (“Global Apps for Development Competition”) anzustoßen, um Anwendungen, Mashups und Visualisierungen auf Basis der veröffentlichten Daten zu entwickeln, die ebenfalls dazu beitragen sollen, bessere Entscheidungen zu treffen und effektivere Lösungen zur Bekämpfung von Armut in der dritten Welt zu entwickeln:
As part of our Open Data Initiative, we will soon announce an “Apps for Development Competition”, challenging the developer community to create tools, applications, and mash-ups making it easier for users of development data to make better decisions and better policies to overcome poverty.”- Bob Zoellick
Statistiken erzählen die Geschichte der Menschen in Entwicklungsländern und spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen Armut – so der Weltbankpräsident. Die umfangreiche Datensammlung ist nun in vier Sprachen verfügbar (Englisch, Französisch, Arabisch und Spanisch). Ein How-To-Guide (Leitfaden) beschreibt, wie man die Datenbank einfach nutzen kann und neben den Rohdaten-Downloads auch schon Visualisierungen, Auswertungswerkzeuge oder existierende mobile Anwendungen finden kann.
Open Data wurde fast überall nicht nur als Vehikel für mehr Transparenz und damit als Methode, mehr Akzeptanz und Zufriedenheit auf Seiten der Bürgerinnen und Bürger zu erreichen eingeführt, sondern vor allem auch als Treiber für Innovation. Die Weltbank hebt diesen Anspruch nun auf eine noch höhere Stufe – sie sieht in offenen Daten ein Werkzeug, Armut in der Welt zu bekämpfen. Transparenz ist ein Machtmittel – es ermöglicht Veränderungen, Veränderungen zum Besseren – durch die Weisheit der Massen, aber auch durch das Interesse von Vielen, die Welt durch das eigene Tun ein klein wenig besser zu machen. Im Government 2.0 hat jede und jeder dazu die Chance. Jeder hat die Möglichkeit, seine und ihre Umwelt zu verändern. Viele kleine Veränderungen können gemeinsam Großes bewirken.